Genau dieser Frage widmen sich die NÖ Umweltverbände am 3. Juli, dem Plastiksackerlfreien Tag. Welche Tonne ist die richtige für Brot- und Gebäcksackerl oder Obstsackerl von der Obst- und Gemüseabteilung der Supermärkte? Die wichtigsten Informationen finden sich im folgenden Beitrag.
Verbot der Einwegplastiksackerl
Mit dem Verbot von Einwegplastiksackerln im österreichischen Lebensmittelhandel, das am 1. Jänner 2020 in Kraft trat, verschwanden klassische Plastiksackerl aus dem Kassenbereich und aus dem Obstsortiment. Seither sind in Supermärkten nur noch kompostierbare Sackerl aus nachwachsenden Rohstoffen in der Obst- und Gemüseabteilung erlaubt.
Zwischen Papier und Plastik: Die Materialfrage
Gebäck- und Brotsackerl aus dem Supermarkt bestehen häufig aus einem Verbundmaterial, dem braunen Papier und dem transparentem Kunststofffenster aus Polypropylen (PP) – meist in der speziellen Form von orientiertem Polypropylen (OPP). Dieser Kunststoff wird aus Erdöl gewonnen, ist sehr langlebig und lässt sich vergleichsweise gut recyceln – sofern er richtig entsorgt wird.
Der Vorteil: Polypropylen enthält keine schädlichen Weichmacher, ist mikrowellengeeignet und hitzebeständig. Der Nachteil: Als Kunststoff zersetzt es sich nicht biologisch, sondern zerreibt sich über Jahrzehnte zu Mikroplastik – und das ist besonders problematisch für Böden und Gewässer.
Die gute Nachricht: Polypropylen lässt sich bei sortenreiner Trennung gut wiederverwerten – moderne Anlagen können den Kunststoff erkennen und verarbeiten.
Wohin kommen die Gebäck- und Brotsackerl nach ihrer Verwendung?
Saubere Gebäcksackerl können grundsätzlich über das Altpapier entsorgt werden, da das Sichtfenster im Recyclingprozess als Reject (Störobjekt) abgetrennt und aussortiert wird.
Grundregel: Überwiegt ein Material – wie hier das Papier gegenüber der Folie – dann zählt die Verpackung zur dominanten Fraktion. Das bedeutet: Ab damit ins Altpapier. Nur in Ausnahmefällen, etwa wenn das Sackerl stark verschmutz oder fettgetränkt ist gehört es in den Restmüll.
Der Trennprofi kanns noch besser: Sichtfenster vom Papier trennen. Saubere Sackerl kommen ins Altpapier, das Sichtfenster in den Gelben Sack.
Wohin kommen die Obst- und Gemüsesackerl?
Auch wenn Kunstoffsackerl als biologisch abbaubar deklariert sind, ist die Entsorgung über den Bioabfall nicht erwünscht. In der Kompostanlage treten Probleme auf: Es kann nicht zwischen Biosackerl und herkömmlicher Kunststoffverpackung unterschieden werden. Somit müssen alle Kunststoffteile maschinell und durch mühsame händische Arbeit aussortiert werden. Weiters verbleibt von den Biokunststoffsackerl noch Mikroplastik übrig.
Die richtige Weg für alle Verpackungen aus Kunststoff – wie auch die Biokunstoffsackerl – ist der Gelbe Sack und die Gelbe Tonne.
Fazit
Wer Abfall ganz vermeiden will, bringt am besten ein eigenes Stoffsackerl in die Bäckerei oder in den Supermarkt mit. Mit dem wiederverwendbaren Stoffsackerl wird Brot, Gebäck, Obst- und Gemüse abfallfrei nach Hause transportiert. Denn am nachhaltigsten ist immer noch, gar keinen Müll entstehen zu lassen!