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Neophyten: Unerwünschte und unterschätzte Pflanzen

25. Juli 2025 | zuletzt aktualisiert am 25. Juli 2025
Neophyten sind invasive Pflanzen und sehen unscheinbar aus

Wie man invasive Neophyten erkennt, richtig entsorgt und ihre Verbreitung verhindert. Ein Leitfaden.

Sie wachsen am Straßenrand, im Garten oder auf Brachflächen. Auf den ersten Blick erscheinen sie oft harmlos. Doch jene Pflanzen, sogenannte “invasive Neophyten” können zum ernsten Problem werden. Sie gefährden heimische Pflanzenarten, breiten sich unkontrolliert aus und schaden sogar unserer Gesundheit. Wer solche Pflanzen erkennt und richtig mit ihnen umgeht, leistet einen wichtigen Beitrag für Umwelt- und Naturschutz. 

Was sind Neophyten überhaupt?

Als Neophyten bezeichnet man Pflanzen, die bei uns ursprünglich nicht heimisch waren. Einige dieser Arten haben sich mittlerweile gut integriert. Invasive Neophyten hingegen verdrängen andere Pflanzenarten, vermehren sich rasant und bringen ökologische, gesundheitliche und wirtschaftliche Nachteile mit sich. 

Ein Beispiel: Das Beifuß-Traubenkraut (auch Ragweed genannt) verursacht bei vielen Menschen starke Allergien. Schon wenige Pollenkörner reichen aus. Andere Pflanzen wie der Riesenbärenklau führen bei Berührung und Sonnenlicht zu schmerzhaften Hautreaktionen. Und manche, wie der Stechapfel, sind sogar hochgiftig. 

Diese Pflanzen sollten Sie kennen 

Hier ein kurzer Überblick über besonders problematische Arten, die gerade jetzt aktuell sind und entfernt gehören: 

  • Ragweed (Beifuß-Traubenkraut):

    Stark allergen. Vor der Blüte (ab Juli) samt Wurzel ausreißen. Unbedingt Schutzkleidung und Maske tragen, um Hautkontakt und Polleninhalation zu vermeiden. 

    Ragweed oder auch Beifuß-Traubenkraut genannt

  • Riesenbärenklau:

    Verursacht Verbrennungen bei Sonnenlicht. Nur mit Schutzkleidung arbeiten, Blütenstände vor Fruchtreife (Juni–Juli) entfernen oder den Wurzelstock abstechen. 

    Der riesige Riesenbärenklau ragt zwischen Pflanzen empor.

  • Stechapfel:

    Giftig. Nur mit Handschuhen ausreißen. Blütezeit: Juni bis Oktober. 

    Eine weiße Blume mit spitzen grünen Blättern wird Stechapfel genannt.

  • Staudenknöterich (Japan- und Sachalinknöterich):

    Kleinere Vorkommen möglichst vollständig ausgraben. Für eine langfristige Eindämmung sind regelmäßige Maßnahmen notwendig. Dazu gehören: mindestens sechs Mal pro Jahr mähen oder eine gezielte Beweidung.

    Die Blüten sind weiß und auf einem Stiel aufgereiht. Die Blätter sind groß und ovalförmig.        Sehr viel Staudenknöterich noch vor der Blüte in einem Waldstück

So werden Neophyten richtig entsorgt 

Eine unsachgemäße Entsorgung kann dazu führen, dass sich die Pflanzen weiterverbreiten. Und das sogar über Reifenprofile oder Gartenabfälle. Deshalb gilt: 

  • Kleinmengen ohne Samen oder Blüte können im eigenen Gartenkompost entsorgt werden. Aber nur, wenn sich die Pflanze nicht über Wurzeln oder Triebe vermehrt. 

      • Größere Mengen oder Pflanzen mit Samenbildung sollten gut verpackt (zum Beispiel in verschließbaren Säcken oder zugeschnürrten Big Bags) zum Wertstoffsammelzentrum gebracht werden. Vorher bitte telefonisch abklären! 

        • Die Entsorgung über die Biotonne ist ebenfalls erlaubt. Deckel muss geschlossen bleiben, um eine Verbreitung durch Windflug zu verhindern. Die hohen Temperaturen (> 55°C) in der Kompostanlage über einen längere Zeitraum gewährleistet die Abtötung von Keimen und Samen.

        • Pflanzen, die sich über Wurzeln vermehren (zum Beispiel der Staudenknöterich), dürfen niemals auf den Kompost! Hier ist die Abgabe über kommunale Stellen oder direkte Anlieferung bei einer Kompost- oder Biogasanlage notwendig. 

        Transporttipp:

        Immer darauf achten, dass keine Pflanzenteile unterwegs verloren gehen und Säcke oder Big Bags gut verschlossen sind. Nach dem Transport sollten Fahrzeuge und Werkzeuge gründlich gereinigt werden. 

        Was passiert mit dem Pflanzenmaterial? 

        In professionellen Kompost- und Biogasanlagen wird das Pflanzenmaterial unter kontrollierten Bedingungen verarbeitet. Bei Temperaturen über 55°C werden Samen und Wurzeln vollständig zerstört werden. Die Verarbeitung erfolgt nach strengen Vorgaben (zum Beispiel der ÖNORM S 2206-1). Besonders empfehlenswert sind qualitätsgesicherte Anlagen des Kompost- und Biogasverbands Österreich. 

        Wer selbst entsorgt, sollte also nicht nur auf den richtigen Ort, sondern auch auf den richtigen Zeitpunkt und den sicheren Transport achten. Denn nur so lässt sich verhindern, dass invasive Neophyten neuen Lebensraum erobern. 

        Fazit: Achtsamkeit schützt Natur und Gesundheit


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